Freitag, 21. November 2025

Meine Radtouren in Brandenburg - Kultur mit dem Fahrrad "erfahren"

# Eine Radtour nach Wünsdorf im November 2013

Am 16. November 2013 begab ich mich auf eine besondere Zeitreise – mit dem Fahrrad. Mein Ziel war die geschichtsträchtige Ortschaft Wünsdorf, die vor allem durch ihre Rolle im Zweiten Weltkrieg bekannt wurde. Hier befanden sich in unterirdischen Bunkeranlagen das Oberkommando des Heeres und der Wehrmacht. Auch heute noch zeugen zahlreiche Relikte von dieser Vergangenheit, darunter die sogenannten Hochbunker der Bauart Winkel, die im Volksmund als „Zuckerhut“ bezeichnet werden.

### Erste Station: Der Kulturhof Wünsdorf

Mein erster Halt führte mich zum Kulturhof Wünsdorf, einem Ort mit beeindruckender Historie und künstlerischem Flair. Der Hof wurde erstmals im Jahr 1430 urkundlich erwähnt. Ein Großbrand im Jahr 1838 zerstörte nahezu das gesamte Dorf, lediglich zwei Scheunen blieben erhalten. Bereits ein Jahr später, 1839, begann der Wiederaufbau: Die Familie Wollschläger legte den Grundstein für den heutigen Bauernhof. Die damals errichteten Gebäude, darunter das Wohnhaus und die Scheune, sind bis heute im Originalzustand erhalten und stehen unter Denkmalschutz.

1987 wurde der Kulturhof mit einer klaren künstlerischen Ausrichtung gegründet. Seitdem haben sich hier Bildhauer, Maler, Fotografen und Puppenspieler angesiedelt, die den Hof als Ateliergemeinschaft nutzen. Der Verein „Wünsdorf e. V.“ wurde 1990 gegründet und unterstützt seither die kulturellen Aktivitäten vor Ort. Leider konnte ich den Hof nur von außen besichtigen – an den Tagen des offenen Ateliers in Brandenburg wäre jedoch auch ein Blick ins Innere möglich.

### Eine kurze Pause am Großen Wünsdorfer See

Nach diesem ersten kulturellen Highlight machte ich eine kleine Teepause am idyllischen Großen Wünsdorfer See. Die ruhige Atmosphäre des Sees bot einen erholsamen Moment und Gelegenheit, die Eindrücke des bisherigen Tages Revue passieren zu lassen.

### Der Indische Friedhof in der Waldstadt

Von dort aus führte mich meine Tour weiter in die sogenannte Waldstadt, wo der Indische Friedhof auf meinem Programm stand. Dieser besondere Ort ist Teil eines größeren Militärfriedhofs, der nach dem Ersten Weltkrieg für indische Kriegsgefangene angelegt wurde. Der Friedhof Zehrensdorf ist die letzte Ruhestätte von insgesamt 206 indischen Soldaten, die während ihrer Gefangenschaft in Deutschland verstarben und hier beigesetzt wurden.

Die Gedenkstätte liegt in einem ruhigen Waldstück und strahlt eine besondere Atmosphäre aus – ein Ort des Innehaltens und des Nachdenkens über die tragischen Schicksale der Vergangenheit. Dieser Friedhof wird am Totensonntag noch einen eigenen Blogbeitrag erhalten, um seiner Bedeutung gerecht zu werden. 

### Fazit

Meine Radtour nach Wünsdorf war nicht nur eine sportliche Herausforderung, sondern vor allem eine Reise durch die Zeit. Die Verbindung von Geschichte, Kultur und Natur macht diesen Ort zu einem besonderen Ziel für alle, die sich für Historie und Kunst interessieren. Wünsdorf bietet zahlreiche Facetten, die es zu entdecken gilt – sei es der Kulturhof, der Indische Friedhof oder die beeindruckenden Relikte aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs.

Ich kann jedem nur empfehlen, diese Region einmal selbst zu erkunden – sei es zu Fuß, mit dem Fahrrad oder auf andere Weise. Wünsdorf hat viel zu erzählen, und jede Geschichte ist es wert, gehört zu werden. 


                          Kulturhof Wünsdorf 













                           Wünsdorfer  See 







                          Hochbunker 


                         Hochbunker im Wohngebiet 



Volkstrauertag & Totensonntag - Besuch des Zehrensdorfer Indian Cemetery

 # Ein Besuch des Indischen Soldatenfriedhofes in Zehrensdorf – Ein Ort des Nachdenkens Während meiner Radtouren durch die malerischen Wälde...