Montag, 7. April 2025

Jetzt wird es biologisch


 
Hier sind wir wieder liebe Leserschaft. Wir hoffen ihr habt ein schönes Wochenende gehabt und ihr seid gut in die neue Woche gestartet. 😊

Es ist Frühling und somit ist Hochbetrieb auf den Felder. Auch an meinem Laptop war der ganze Nachmittag Hochbetrieb. Ich möchte euch nämlich wieder ein wenig über den Mais erzählen plus meinem bescheidenen Wissen über biologisches Gärtnern.

Ufff....kennt ihr das....man liest bei " Onkel Google " über das Thema Mais. Dann stösst man auf einen Begriff und landet wieder bei einem mehrseitigen Beitrag. Um diese Fachsimplerei besser zu verstehen, hole ich mein heiss geliebtes Gartenbuch " Gesunder Garten durch Mischkultur ". Eben...jetzt muss ich bei " Onkel Google " nochmal nachschauen, ob diese Bio-Bauern diese " einfache Sache ", denn auch richtig machen....wieder fünfzehn Seiten zum durchlesen....

" Stärne föifi, jitze bruche ig auso äs Gaffee ! Äs rouchnet mir afe zum Gring use...😉

( Ich übersetze: Sterndlein noch einmal, jetzt benötige ich einen Kaffee. Mir brummt der Schädel.)


Also seit heute Nachmittag habe ich mehrere Doktortitel in Agrarwissenschaft, Chemie, Bio und ökologischer Landwirtschaft, Saatgutbezeichnungen und Genmanipulation....und das wegen einem Maiskolben !
Über Mais habe ich euch ja schon berichtet. Mehr dazu am Schluss dieses Posts.
Fest steht, obwohl dies ja eine uralte Nutzpflanze ist, dass in der EU Politik heftig über den Mais diskutiert wurde. Ist sie nun im Hinblick auf die Klimaveränderung sowie Nachhaltigkeit und Umweltschutz, eine nützliche oder eine schädliche Pflanze ?
Ich bin der Meinung, diese Pflanze ist absolut in Ordnung und ein Teller gute Polenta ebenfalls. Obwohl es im Saatguthandel kaum noch Saatgut gibt das nicht Genmanipuliert ist, schneidet Mais im Vergleich zu anderen Nutzpflanzen, in vielen Bereichen sogar besser ab. So läuft Mais dem Weizen und dem Raps den Rang ab! Er ist auch der beste Lieferant für Biogas. Mais wird in der Kosmetik und Lebensmittelindustrie verwendet. Er ist mit seiner Blüte ein Pollenspender für die Bienen und ein Zuhause für Vögel und Niederwild. Zudem speichert er CO² , er zählt zu den nachwachsenden Ressourcen und aus ihm wird biologisch abbaubarer Kunststoff hergestellt. Das ist doch super! 


Solche Superpflanzen, die als nachwachsende Rohstoffe gelten, gibt es noch mehr. Allen voran ist dies der Bambus, Schilf, Hanf, Dinkel, Kichererbsen....um nur einige zu nennen. In Kombination mit moderner Technik hat das Zukunftspotential. Da frohlockt doch mein grünes Herz 😊


ABER, jetzt kommt eben mein altes Gartenbuch zum Einsatz. Wir müssen noch verstärkt " nach der Natur " Landwirtschaft betreiben.
Was zeigt uns die Natur: Sie zeigt uns eine vielfältige Gemeinschaft von Pflanzen - in Wald, Feld und Wiese. Alle Pflanzen leben miteinander und voneinander. Jede Pflanze steht in Wechselwirkung mit ihrer Umwelt und ist nicht austauschbar....Die ausgeklügelte Balance kippt sonst. Schreibt euch das auf die Stirne ihr " Regenwald-Mörder " !!!
Der Pflanzenwuchs ist vielfältig. Er steht auch in Gemeinschaft mit grösseren und kleineren Tieren, sowie Pilzen, Moose, Flechten, die alle am selben Standort leben. Sie hinterlassen ihre Ausscheidungen, sie vergehen mit ihren verwesenden Körpern und erhalten so das Bodenleben und geben den pflanzen Nahrung. Dies ist der heilige Kreislauf des Lebens. Da zählen auch wir Menschen dazu !
Nirgends in der Natur sind Monokulturen anzutreffen. Nirgends findet sich in der Natur unbewachsener oder unbedeckter Boden. Es sei denn es sind Wüsten.


Auch bei uns Menschen ist es so....Inzucht kommt nicht gut. Alles was überdimensional und Monopolstellung hat, kommt nicht gut. So hilfreich und wunderbar unsere Technik in vielen Bereichen auch sein mag, unsere DNA verändern, kommt nicht gut...auch nicht in der Tierwelt !!! Schreibt euch das auf die Stirne ihr " Dunkelkammer und Frankenstein - Professoren "....( über Corona reden wir noch zusammen ! )


Ich denke, wir sollten in der Landwirtschaft auf Mischkultur und Mulchkultur setzen. Was im Garten funktioniert sollten wir lernen auf grosse Felder zu übertragen. Wir benötigen kleinere Felder, die abwechslungsreicher bebaut sind. Mit der Klimaveränderung brauchen zukünftige Pflanzen mehr Schatten, Wasserspeicherung und sie müssen Symbiosen mit Helferpflanzen machen können. So würde ich zum Beispiel diese Obstbaumwiese als Experiment wie folgt bepflanzen:


Um jeden Baum einen grosszügigen Kreis ziehen. Aussenrand mit Kapuzinerkresse bepflanzen. Vier Fusswege gestalten zum Baumstamm. Die bepflanzen mit Klee. Regelmässig zurückschneiden. Das ergibt Mulchmaterial. In die vier Felder kommen verschiedene Erdbeeren, in Kombination mit Zwiebeln, Lauch und Ringelblumen.
Der mittlere Grasstreifen würde ich in Mischkultur mit Mais, Kürbis und Stangenbohnen bepflanzen. Zu Mais passt auch gut Zucchini, Gurken, Kartoffeln, Melonen, Salat und Tomaten. Auch mit Sonnenblumen versteht sich Mais. Alles mit einer 10 cm Schicht Mulch abdecken. Das hält feucht, verhindert Unkräuter und produziert Humus.
Als Fruchtfolge eignet sich Weizen, Gerste, Roggen, Hafer, Erbsen, Winterraps...Zudem ist eine Gründüngung besser als Mist. Aus Gülle und Mist muss Energie gewonnen werden. Die Technik ist vorhanden. Ein guter Bauernhof sollte durch eine Kreislaufwirtschaft autonom werden. Das sollte Richtungsweisend werden für unsere Wohnsiedlungen. Jedes Wohngebäude sollte mit der Zeit autonom werden im Energie und Wirtschaftskreislauf. Das schauen wir zusammen mit der Lebensphilosophie von Friedensreich Hundertwasser an. Was ich da in seinen Bücher gelesen habe, begeistert mich. Davon möchte ich euch mit meiner Sichtweise erzählen. Aber eins nach dem anderen ihr lieben Leute....Rom wurde auch nicht in einem Tag gebaut !

Also ihr jungen dynamischen Bauer und Bäuerinnen, werdet kreativ, experimentiert, holt euch junge Arbeiter aus anderen Kulturen und lernt voneinander. Mit kleineren Felder braucht es weniger grosse Maschinen. Setzt vermehrt wieder Pferde ein mit einem " Hafer Motor ".  Denkt bunt und gestaltet euch verschiedene Standbeine. Und noch was, pfeift auf die unsinnigen EU Vorschriften....was singt Udo Lindenberg....Ich mach mein Ding....genau so !!!
Fortsetzung folgt.


Mehr zu Mais, Biodiversität und Gesundem Leben in den Posts mit den Label:
Einsichten und Weitsichten - Klimawandel - Naturschutz - unser Garten - Gesundes Leben - Humor - meine Küche.

Klein aber fein - Rosengarten Ulm

Einen guten Wochenstart wünschen wir JacoMis unseren Leser und Leserinnen. 😊 Wie doch die Zeit vergeht. Der Jaco hat euch bereits einen sc...