Freitag, 23. August 2024

Eine Hundestory - Was träumt ein Hund


 

Eine Zeichnung aus meiner Serie:  Meine Naive Kunst
Titel: Hundsträume

Ich finde, es ist wieder mal Zeit, euch liebe Leser und Leserinnen, eine meiner zahlreichen Hundegeschichten zu erzählen.
Die Geschichte handelt von der Hündin " Bohne ". Da machen wir zusammen wieder einen Blick zurück in meiner Lebensgeschichte.
Es sind die Jahre wo ich mit meinem damaligen Mann im Kanton Freiburg lebte. Wie ich bereits in anderen Hundeposts geschrieben habe, war ich Mitglied im Tierschutzverein und wir nahmen oft vom Heim Hunde mit bei unseren Spaziergängen. 
" Bohne"  war ein neuer Tierschutzfall. Sie lebte bei einer Familie, die ein Restaurant im Kanton Freiburg betrieben. Sie wurde in einem Zwinger gehalten, hatte keine Hundehütte und war Sommer wie Winter der Hitze und Kälte ausgeliefert. Sie versuchte sich in der Erde eine Höhle zu graben. Wasser war auch nicht immer da und das Futter bestand aus Reste vom Restaurant. Oft scharf gewürzt und noch heiss. Sie wurde geschlagen und der kleine Bub, probierte auch alles an ihr aus. Steckte ihr Sachen in die Ohren, in die Nase und Augen und quälte sie. Die Familie fand das lustig....Zum Glück wohnten ein paar Menschen in diesem Dorf, die ein Herz für Tiere hatten und nicht gleichgültig dachten, das geht uns nichts an....!
Sie sammelten Unterschriften und gelangten an den Tierschutz, das war die Rettung für " Bohne ". 



Sie wurde so kaputt gemacht, das sie nicht vermittelbar war. Sie frass nichts und sie verkroch sich in ihrer Box in die hinterste Ecke. Sie hatte kein Vertrauen mehr zu Menschen. Eine der freiwilligen Helferinnen nahm sich ihr an. In monatelanger und geduldiger Bemühung versuchte sie Bohne eine Sicherheit zu geben. Sie war nicht aggressiv. Sobald man sich ihr näherte, legte sie sich flach auf den Boden, zitterte und begann zu schwitzen ! Ein Hund schwitzt normalerweise nicht....was wurde diesem Tier angetan !!!

Solche Menschen haben nur eines verdient: nackt im Dschungel an einen Baum binden und einen Staat Killerameisen loslassen !!!!!

Ich wusste, dieser Hund ist für mich bestimmt. Bei jedem Besuch im Tierheim, ging ich an ihren Zwinger und redete mit ihr. Die Tierpflegerin konnte sie mittlerweile an die Leine nehmen. " Bohne " bockte zwar und wollte ihren Zwinger nicht verlassen. Aber sie musste es Schritt für Schritt lernen. Ich begann sie anzufassen. Erstmal nur die Hand hinhalten zum riechen und mit ruhiger Stimme redete ich mit ihr.
Naa...." Bohne " fühlst du dich besser....kannst du wieder fressen....ja, ich weiss, du kannst nur in der Nacht fressen....hier schlägt und quält dich niemand und du stehst bereits unter meinem Schutz. Du wirst von uns adoptiert wenn du soweit bist.
Sie liess sich mit der Zeit von mir streicheln und ich konnte sie im Heim an der Leine führen. Dann versuchten wir es außerhalb des Heims. " Bohne " bockte wieder und wollte keinen Schritt gehen. Aber sie musste es lernen, ich war der Chef von uns beiden und ich gab ihr zu verstehen, wir gehen jetzt zusammen. 
Es braucht Geduld aber es braucht auch Unterordnung und sich vom Chef führen lassen. Nicht aufgeben, das ist ganz wichtig. Der Hund muss das Vertrauen aufbauen, das er dem Chef folgen kann....diese Übungen macht man ganz ruhig, ohne grosses Gequatsche aber mit Konsequenz!!! Hat sie es geschafft, das sie mir ein paar Schritte folgte, wurde sie von mir belohnt....ich habe sie am Kopf und seitlich am Hals gestreichelt. So wie das ein Wolf mit einem Jungtier auch macht. Kein Leckerli....für was ?! Das bekommt ein Jungtier bei Löwen, Wölfe ect. auch nicht. Es muss Vertrauen, Unterwerfung und Disziplin lernen. Das Alfatier muss Stärke, Klugheit und Erfahrung zeigen, damit das Rudel zu ihm Vertrauen hat und ihm folgt.
Einen Hund in sein Leben zu nehmen, ist Verantwortung, Arbeit und es erfordert eine Person, die bereit ist, dem Hund ein guter und vertrauenswürdiger " Leithund " zu sein....Das ist nicht einfach, sonst würden nicht so viele Hunde in Tierheimen landen. Zum Wohle des Tieres muss man ehrlich mit sich selber sein, sich fragen will und kann ich das oder beeinträchtigt das mein Leben zu sehr? Dann lasst es lieber bleiben....Danke!
Was wir mit " Bohne " alles erlebten, erzähle ich euch in der Fortsetzung.



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