Montag, 1. April 2024

Unser Garten - Die Regenwurmexperten

Das war unser Schrebergarten Nr.6 



So liebe Leser und Gartenfreunde, so einfach wie mein Jaco im Post Folge 1. das Gartenjahr beschrieben hat, war es nicht. Die Rangordnung musste erstmal geklärt werden. 
Jaco wusste was Rosen sind und Geranien, ach so, was ein Kopfsalat war wusste er auch...hi...hi 😁Also war ich die Chefgärtnerin in den Gartenbeeten. Er übernahm das mähen, Hecken schneiden und am Haus werkelte er rum. Da war er der Chef.
Es galt ebenfalls einen gemeinsamen Nenner zu finden. 
Seine Vorstellung war: einfach und pflegeleicht.
Meine Vorstellung war: eine üppige organisierte Wildnis.
Wie immer, wenn ich mich über ein Thema schlau machen will, gehe ich in Brockenhäuser in die Buchabteilung. Klar im Internet findet man vieles. Aber ich sage euch, die früheren Gärtner und Bäuerinnen die konnten auch was. Mein Wissen habe ich von ihnen.



Der Vorgänger unseres Gartens hatte die letzten Jahre nur Kartoffeln angepflanzt. Entsprechend war die Erde. Lehmig und ausgelaugt, kaum Lebewesen im Boden. Also eine Bodenverbesserung musste her. Was bezeichnet man im Naturgarten als unterirdische Kühe: genau....Regenwürmer! Davon bräuchte ich eine ganze Kompanie. Ab in das Gartencenter, dort hatten sie eine Abteilung für Fische. Für 8 Euro wurden wir stolze Besitzer von 12 Regenwürmer....😁 Es wurde gleich noch eine Komposttonne gekauft.
Unsere Gartenkollegen ringsherum haben sich schief gelacht. Es dauerte ein paar Monate und ich hatte von ihnen allen die Auszeichnung: Die verrückte Schweizerin und ihre noch verrückteren Gartenideen. Denn eines muss man wissen, fast alle anderen Schrebergärtner gärtnerten akkurat mit Lineal und ausrichten. Jedes Jahr die selben Sorten, mit Dünger und Gift....schliesslich hat man das ja schon immer so gemacht!


Das hat mich nicht heftig beeindruckt. Ich las meine Gartenbücher und wir schmiedeten unsere Pläne. Jaco wurde der Regenwurmexperte. Er schnippelte was ihm in die Finger kam und alles wanderte in die Komposttonne. Schon bald zeigte sich der Erfolg, die Regenwürmer vermehrten sich. Ich meinerseits half dem Boden mit Pflanzen. Ringelblumen, Tagetes, Kapuzinerkresse und Wildblumen habe ich ausgesät. Zudem habe ich mit der Forke Meter um Meter den Boden gelockert. Der Garten wurde unser Fitnessstudio...Wir hatten damals ja noch unseren Hund aus Spanien. Bei jedem Spaziergang bewaffnete ich mich mit einer kleinen Stechschaufel, Messer und Tüten....ich war auf Raubzug. Im Wald und auf Feldwegen wurden junge Wildpflanzen ausgestochen und bei uns angesiedelt. Hornveilchen, Winterlinge, Schneeglöckchen, Veilchen, Margeriten, Klatschmohn, Schafgarbe....der Garten verwandelte mich in eine grüne Kräuter- und Wildblumenhexe.



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