Mittwoch, 7. Februar 2024

Vögel - Eine Geschichte aus meinem Leben

So, hier ist endlich die erlebte Geschichte meiner Rabenkrähen. Darf ich vorstellen:

Kurt.....Irmi.....Flufi.....Fami.....Fibi   Titel:  The Crow Family


Also....ihr wisst ja, Kurt habe ich gezähmt. Die Freundschaft bestand hauptsächlich darin, dass ich für ihn ein fünf Sterne Hotel war. Mehrmals am Tag holte er sich seine Leckerbissen.
Wollten es ihm von der Kolonie andere gleichtun, so hat er unser Häuschen mit dem Garten vehement verteidigt. Es war sein Territorium....
Eines Tages kam Kurt in Begleitung. Zu zweit setzten sie sich auf ihre Tanne, wo der beste Aussichtspunkt war. Die zweite Rabenkrähe war kleiner, zierlicher und ich entdeckte zwei weisse Brustfedern. Ich dachte bei mir, das kann nur eine Lady sein.
Wo er hinflog, ging sie mit. Sie riefen sich krächzend, suchten gemeinsam Futter und sie neckten sich und turtelten zusammen. Jaaa.....Krähenpaare haben einen zärtlichen und fürsorglichen Umgang miteinander. Die meisten Paare sind monogam. Wenn sie nicht einer Krankheit oder einem Unfall zum Opfer fallen, so können Rabenkrähen locker 40 Jahre alt werden. Naaa.....wir " Menschen-Vögel, " schaffen wir das auch....?! längstens nicht alle !!!

Mein verliebtes Rabenpaar gründete eine Familie. Raben bleiben ihrem Schlafbaum treu. Ein Nest wird mehrere Jahre genutzt. Sie bleiben ihrem Ort treu, wenn die Bedingungen stimmen. So war es auch bei uns. Mein Kurt füllte seinen Schnabel an meiner Futterstelle und brachte es seiner Angebeteten, die im Nest die Eier brütete. Meine Raben waren ja nicht die einzigen in der Kolonie drüben. Während dieser Paarung und Brutzeit begreift man dann eben den Ausdruck: Kraygen und krakeelen.....lärmen, rauschen, krächzen....es war nicht zu überhören und wir Anwohner liebten in dieser Phase die Nacht, den Mond und die Sterne...!!!

Nach einigen Wochen hatten wir die ganze Familie im Garten. Kurt und Irmi hatten drei Jungvögel. Alles was ein junger Vogel zum überleben lernen muss, wird ihm von den Vogeleltern mit Geduld und Ausdauer gelehrt. Das ist ein Fulltime Job !!! Erstens ist das füttern anstrengend, rumfliegen, Futter suchen und die gefrässigen und bettelnden Jungen versorgen. Zweitens kann man so eine Rasselbande nur kurze Zeit alleine lassen. Die sind nämlich übermütig, fliegen vom Ast, sitzen jammernd am Boden, können noch nicht fliegen und Möven, Raubvögel, Füchse und Katzen warten nur auf so eine Gelegenheit....
Zudem ist es wie bei den Menschenkinder, einige lernen schnell und sind bald selbstständig und andere sind eben schwer von Begriff, ängstlich oder eben ein Mamakind.....So war es auch bei uns. 

Zwei Junge waren von der schnellen Truppe. Nach vier Wochen suchten sie ihr Futter selbstständig und hatten auch schnell begriffen, das es am Futterplatz was zu holen gab. Sie lernten vom " Vater, " dass unsere Hunde keine ernsthafte Gefahr waren. Schon bald flogen sie mit ihm in der Gegend rum und lernten von ihm Flugtechnik, landen und Gegenstände handhaben oder wie man eine Muschel aus dem See knackt. Ganz einfach....indem man sie von einer gewissen Höhe auf die Strasse oder gepflasterten Boden fallen lässt. 
Nun frage ich euch, wie lange muss ein Kleinkind von Vater und Mutter versorgt werden, damit es überlebt....?!
Einer der drei Jungvögel war so ein Spätzünder. Er bettelte und bettelte.....er hatte grade mal den Mut vom Nest zu uns in den Garten zu fliegen und krakeelte wie ein Grosser....diese Nervensäge! Die " Mutter " blieb geduldig bei ihm, fütterte ihn weiterhin und mit speziellen, gurrenden Lauten versuchte sie ihn zum fliegen zu bringen. Immer wieder kam der Vater mit den beiden Geschwister und sie versuchten auch, ihm Mut zu machen. Vergebens.....er oder sie blieb ein Angsthase. Kaum war er alleine schrie er wie am Spiess! Ein ganzes Jahr lang !!!

Es war wieder Brutzeit und mein Rabenpaar hatte wieder Junge. Diesmal nur zwei. Die Jungvögel vom letzten Jahr hatten sich der andern Rabentruppe angeschlossen, mit den Eltern hielten sie aber eine Verbindung. Der ein Jahr alte Jungvogel wurde nach wie vor mit gefüttert. Doch oh Wunder, plötzlich hatte er die nötige Erfahrung, Selbständigkeit und den Mut, endlich sich von den Eltern abzunabeln und sein eigenes Leben zu führen.
Liebe Leserschaft, diese Erfahrung mit diesen Rabenvögel hat mich oft zum nachdenken gebracht......

Das Wort " Rabeneltern" will ich aber von Niemandem hören....von gar Niemandem !!!
Seit es die Menschheit gibt, werden Kinder ausgesetzt, gequält, vernachlässigt, verkauft, missbraucht.....es ist erschreckend und beschämend, wie viele Kinder pro Jahr spurlos verschwinden....!!! Der Menschenhandel floriert, die Reichen und die Schönen und Mächtigen brauchen in ihren Etablissements " Frischfleisch ", die Drogenmafia braucht laufend neue Konsumenten und mit dem Organhandel ist auch sehr gutes Geld zu verdienen. 
Das gefährlichste und gemeinste Wesen auf diesem Planet ist und bleibt der Mensch....Die Natur wird ihn in die Schranken weisen, unabhängig von Reichtum und Macht.....und das ist gut so !!!

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