Freitag, 29. November 2024

Bäume - Der Zimtbaum und seine verführerische Rinde.


Liebe Leser und Leserinnen, duftet es schon fein aus euren Küchen ?

Die Adventszeit hat für die Christenheit begonnen. Was verknüpft ihr damit ? 
Genau....himmlische und verführerische Düfte schweben durch die Lüfte.... Kardamom, Muskat, Nelken, Pfeffer, Vanille, Rosenwasser...und Zimt. Kein Glühwein ohne Zimt, kein Apfel und Pflaumenmus ohne Zimt. Er gibt Milch und Mehlspeisen, Kuchen, Soßen, Fleischgerichten das " gewisse Etwas ".
Zudem ist der Zimtbaum ein äußerst schmucker Kerl ! Er gehört zur Familie der Lorbeerbäume.

Dieser Zimtbaum steht in Schaffhausen an der Rheinpromenade und er zeigt sich in seinem schönsten Herbstgewand.

Dieser Zimtbaum steht in Schaffhausen beim Munot. Im Herbst leuchtet seine rote Rinde, die sich abschält und sich einrollt. Bei Regenwetter ist die Farbe besonders schön.
Was wir als Zimt kennen, ist die aromatisch riechende innere Rinde eines tropischen Lorbeerbaumes. Genauer, der Bast zwischen Borke und Rinde. Der Bast wird abgeschält und getrocknet, dabei bildet er kleine dünne Röhrchen....eben die Zimtrolle.


Zimt, Cinnamomum Cassia und Ceylanicum. Die Geschichte rund um den Zimt ist nicht gerade rühmlich. Alle wollten sich mit Zimt bereichern. Die armen Ceyloneser wurden zuerst von den Portugiesen, dann von den Holländer gezwungen Zimt zu ernten. Jeder Ceylonese über 12 Jahre musste jährlich 28 Kilo Zimtrinde abliefern und später noch mehr. Diese Zimtsteuer wurde von den Herrscher mit Gewalt eingetrieben. Es waren harte und grausame Zeiten. Und auch heute kann einem der Zimtstern Keks im Halse stecken bleiben wenn man in die Welt hinaus schaut. Hat sich in all den Jahrhunderten viel gewandelt ?!
Nein....die Welt ist wohl moderner geworden aber die Geschichte wiederholt sich und wiederholt sich....wie eine alte Schallplatte die einen Sprung hat !!!


Zimt zählt zu den ältesten Gewürze. Er wurde schon 2000 Jahre v. Chr. in Indien und China genutzt. Er galt als Appetitanreger, half bei Verdauungsbeschwerden, Blähungen und Krämpfen. Auch das Zimtöl wurde genutzt, das bei Endzündungen half. Zudem war es ein Statussymbol. Wer viel Zimtstangen besaß galt als reich. Der Portugiese Vasco da Gama brachte den Zimt im 15. Jahrhundert nach Europa. Die feine Gesellschaft genoss Zimt in heißer Schokolade, Tee, Kaffee und Gebäck. 
Die Lebensmittelindustrie hat sich längstens die Gier nach Zimt zunutze gemacht. Sie betreibt Plantagen mit dem indonesischen und dem chinesischen Zimtbaum. Der ist rentabler. Aber er hat eben einen viel höheren Gehalt an Cumarin als es der Ceylon-Zimt oder auch echter Zimt genannt, hat ! Es sind zwar strenge Regelungen vorhanden, wie viel von diesem " Industrie-Zimt " einer Teemischung, Speisegewürz oder Gebäck beigemengt werden darf. Aber eben, gerade in der Lebensmittelindustrie wird viel getrickst....oder besser gesagt, wo nicht !!!
Daher empfehle ich, kauft Ceylon - Zimt in Bio Qualität und im Reform oder Drogeriemarkt. Genießt dieses Gewürz maßvoll. Na ja, während der Advents und Weihnachtszeit darf es ein bisschen mehr sein....😉


Rezept für Muskattaler:

Aus 125 gr. Margarine, 125 gr. Zucker, 1 Ei, 250 gr. Mehl, 1/2 Päckchen Backpulver, je 1 Messerspitze Zimt und Muskatnuss einen Teig kneten, ausrollen, runde Plätzchen ausstechen, mit Ei bepinseln und mit Mandelhälften verzieren. Bei mäßiger Hitze goldgelb backen. 

Dummheit und Stolz wachsen aus einem Holz - Deutsches Sprichwort

Ein Foto der Elisabeth - Quelle bei Nobitz, Thüringen - Deutschland. Die Skulptur ist der  "Doppelte Ischtwan" und es steht folgen...