Freitag, 29. Dezember 2023

Hundestory - Bubi der Sonnenanbeter

Liebe Leserschaft, ich finde, es ist höchste Zeit für eine Hundegeschichte

Die Geschichte handelt von  " Bubi dem Sonnenanbeter "


Zu eurer Orientierung, Hunde und Katzen mit denen ich zusammenlebte, bekamen alle den Kosenamen Bubi oder Meiti ( Bub oder Mädchen )
Es gab in meinem Leben eine Zeit, wo ich ehrenamtliche Helferin beim Tierschutz war. Zuerst in der Schweiz, später in Spanien. Ich ging jeweils mit den Hunden spazieren.

An so einem Tag begegnete ich Bubi. Er war in diesem Tierheim neu und stammte aus einer Hilfsaktion einer deutschen Tierschützerin. Sie wirkte auf Mallorca und entdeckte dort in einem finsteren und verlotterten Schuppen zehn Galgos. Das sind spanische Jagdhunde. Sie werden für die Hasenjagd genutzt. Wer sich nicht eignet, lässt man verhungern oder hängt ihn an einem Baum auf....da hat sich bis jetzt wenig geändert.

Die Hunde wurden in verschiedene Tierheime in Deutschland und der Schweiz verteilt. Bubi war ein klappriges Knochengestell, hatte Bisswunden und war verängstigt. Aber er hatte sanfte Bernstein farbige Augen. Es war Liebe auf den ersten Blick. Mein damaliger Mann und ich adoptierten ihn.

Zuhause hatte er Gesellschaft von unserer alten Mischlingshündin. Die gab ihm gleich zu verstehen wer das sagen hat. Das ist normal. Hunde sind Rudeltiere und jeden Tag wird die Rangordnung festgelegt. Dies geschieht über Blick und Körpersprache und ist die Kommunikation der Säugetiere.

Unser Bubi konnte nichts. Er hatte als Welpe keine Gelegenheit von der Mutter was zu lernen. Also war das mein Job...ein Knochenjob! In drei Wochen Urlaub musste er das Hunde ABC lernen. Stubenrein werden - auf seinen Namen reagieren - an der Leine laufen lernen, sitz, platz - lernen wo im Haus sein Hundebett war, nämlich nicht bei uns im Bett oder auf der Couch. Bubi war gelehrig. Aber es forderte von mir Konsequenz und Geduld. Nach ein paar Wochen war er soweit, das wir ihm Freigang gewährten. Er wusste nicht was machen. Er wusste nicht das er ein Galgo war und rennen kann schnell wie der Wind....zum Glück war ich zu dieser Zeit recht sportlich. Also, anleinen und zusammen rennen. Er bekam immer mehr Freude dran und ich nahm so ab....

Nun hatte er es begriffen. Er rannte als wär der Beelzebub mit dem Bügeleisen hinter ihm her. Was er noch nicht konnte, war die Distanz zu den Bäumen abschätzen. Entweder rannte er voll dagegen oder ein Ast verpasste ihm wieder eine Schramme. Also nahm ich bei den Spaziergängen eine erste Hilfe Tasche mit....was macht man nicht alles für diese Viecher!

Bubi wurde immer raffinierter. Er war sich seiner Wirkung bewusst. Sagte man zu ihm: Bist du der ärmste Hund der ganzen Schweiz, so begann er mit den Wimpern zu klimpern und zu zittern als wäre es minus 20 Grad. Er wusste, ein Stück Wurst könnte drin liegen....kaum hatten wir die Küche verlassen, machte er blitzschnell einen Rundgang ob es was zum stehlen gab. Kaum hatten wir das Haus verlassen, konnten wir aus unserer Tarnung beobachten wie er sich genüsslich auf unserem Bett oder Couch hin räkelte. Sah er uns beim Gartentor, war er wieder in seinem Hundebett. Er konnte Löcher im Garten graben in der Geschwindigkeit einer Nähmaschine. Das Vogelhaus hat er regelmäßig geplündert....Er amüsierte uns einfach.

Der " arme Bubi " bekam ein Kinderbett vom Brockenhaus, damit er eine erhöhte Position hatte und schön weich. Für den Camping Urlaub schleppten wir einen alten Orientteppich mit, das er auf dem Teppich seine heiss geliebten Sonnenbäder nehmen konnte....ja, ja, lacht nur, das alles und noch viel mehr kann passieren wenn man auf den Hund gekommen ist! 

Eine Fortsetzung meiner Hunde und Katzengeschichten erfolgt schon bald....

Der Titel meines gezeichneten Bildes: Der Sonnenanbeter auf dem Orientteppich









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