Freitag, 5. Juli 2024

Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck - In der Schule


 

Liebe Leserschaft, jetzt wird es ernst, es geht in die Schule !
Bei unserem Ausflug ins Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck, ist ein Gebäude das Schulhaus und gleichzeitig das Schultheißenamt.
Ein Schultheiß war damals der Gemeindevorsteher und Richter für niedere Gerichtsbarkeit. Zudem oblag ihm die Verwaltungshoheit und eben die Rechtspflege.
Die Zeiten waren hart, die Armut war groß, für viele bestand die Arbeit als Magd, Knecht oder Tagelöhner. Die Bauern und Handwerker mussten mühsam arbeiten, die Kinder mussten mithelfen und der Lohn war karg. Das war die Zeit so runde 150 Jahre zurück. Übrigens in der Schweiz war das nicht anders. Nicht wenige wanderten damals aus, mit der Hoffnung, im fernen Ausland eine bessere Existenz zu finden....

Auch in der Schule wehte ein rauer Wind. Zucht und Ordnung hatte Priorität. Die Lehrmittel waren einfach und der Rohrstock für ungezogene Schüler und Schülerinnen stand in der Ecke. Für Schulaufgaben war wenig Zeit, die Arbeit zu Hause war wichtiger, sonst gab es zu Hause auch noch Schläge.

Der strenge Lehrer Jaco:  5+7-3x8 das ergibt ?  Rosaresi:  Herr Lehrer ich weiß es.



Aber auch der Lehrer hatte kein einfaches Leben. Seine Lehrerunterkunft war mehr wie bescheiden.



Eine Heizung war nicht in jedem Zimmer. Der Winter war damals noch kälter und schneereicher. Das WC alles andere als gemütlich.




Das war das Schulzimmer der Oberklasse und nebst schreiben und rechnen, gab es auch Naturkundeunterricht.






Obwohl der Schultheiß eine Respektsperson und ein Beamter war, so war seine Amtsstube auch nicht gerade luxuriös eingerichtet.






Hier wurden Sitzungen, Verhandlungen, Verurteilungen abgehalten. Es wurde gestritten, geschlichtet und nach Lösungen gesucht. Für uneinsichtige, unehrliche, oder eben " lichtscheues Gesindel " hatte es im Dachboden eine Kammer, wo sie sich besinnen konnten....




Es waren Zeiten, die wir uns kaum vorstellen können und froh sein müssen, das wir solche Ungerechtigkeiten und Strapazen nicht aushalten mussten. Weil nicht vergessen, das war die Generation unserer Urgroßeltern. Sie haben Großes geleistet und sie haben nebst zwei Weltkriegen, die sie durchmachen mussten, dafür gekämpft, dass für uns Nachfolger bessere Bedingungen ausgehandelt wurden! Mehr Gerechtigkeit...mehr Freiheit...bessere Löhne...bessere Ausbildung...Krankenkassen...Rentenversicherungen...und vieles mehr !!!
All diese Verbesserungen sind längstens nicht in allen Länder gegeben. Werden wir uns bewusst, wie privilegiert wir sind. Schätzen und bewahren wir uns diese Freiheiten, Gerechtigkeit und Annehmlichkeiten....werfen wir unsere Bequemlichkeit, Gleichgültigkeit und Leichtgläubigkeit über Bord. Werden wir aufmerksam, scharfsichtig und scharfsinnig....bevor uns wieder ein Halfter und ein Nasenring verpasst wird !!!

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