Acryl
Bild: Holländerturm
Dieses
Bild ist aus der Bilderserie Stadt Bern.
Dies
ist der Holländerturm in der Stadt Bern. Er wurde 1256 gebaut und
hatte die Funktion als Wehrturm. Im alten Bern war während 40 Jahren
ein striktes Verbot für Tabak, Kaffee und Tee. Auch Gaststätten
waren diesem Verbot unterstellt. Zur Kontrolle wurden sogenannte
Stubenriecher eingesetzt. Wehe sie rochen in Wohnungen oder
Gaststätten die Düfte dieser Genussmittel. Die Strafen konnten bis
zur Todesstrafe gehen. Aber wie es eben seit jeher ist, die Obrigkeit
nahm sich Sonderrechte heraus, und ihren Holländischen Tabak
rauchten sie hinter verschlossenen Türen im Holländerturm.
Ich
war als junge Frau eine Nichtraucherin. Also das stimmt nicht ganz,
ich hatte immer ein Päckchen Camel in meiner Handtasche. Die
damalige Kinowerbung für Camel….das freie Cowboy Leben, das war
genau mein Geschmack. So, ihr next generation people….so kompliziert wie ihr heute seid, waren wir damals nicht. Hatten wir jungen Mädels einen hübschen
Kerl entdeckt, so nahm man eine Zigarette in die Finger, und mit
einem schwingenden Samba Schritt ging man auf das Opfer zu. Dann
flötete man mit einem zuckersüssen Lächeln und einem
Augenaufschlag….Hast Du Feuer? Voila….der Kerl war gebucht. Jetzt
ja nicht husten und sich nicht anmerken lassen, dass ich gar nicht
rauchen konnte. Der Rauch ging bis zum Halszäpfchen, dann kam der
Hustenanfall und die Erstickungsgefahr.
In
was verliebte ich mich mit meinen 23 Jahren, in einen Raucher. Gitanes und Gauloises blau waren seine Marken….für mich übelstes Kraut.
Aber die Liebe macht blind und geschmackslos….es störte mich viele
Jahre nicht. Mein damaliger Mann und ich machten uns mit einer
eigenen Praxis selbstständig und das im Medizin und
Gesundheitsbereich. Plötzlich war seine Rauchen für mich ein
Thema. Es gab immer wieder Diskussionen.....Ich war und bin es bis heute, der festen Überzeugung, eine Richtlinie und eine Lebensphilosophie die man den Mitmenschen vermitteln will, muss man auch selber leben. Sonst ist man nicht glaubwürdig. Punkt.
Oder was denkt ihr Politiker und Politikerinnen, ihr Gesundheitsminister und Gesundheitsministerinnen.....eben, da sind wir uns doch einig !!!
Aber
Nikotin ist eines der schlimmsten Gifte, das abhängig macht. Seine
Versuche damit aufzuhören scheiterten immer. Also, fasste ich einen
Entschluss, jetzt werde ich auch eine Raucherin….dann ist wieder
Ruhe in Dodge City.
Aber
wie ich nun mal bin, Zigaretten waren mir zu gewöhnlich. Das musste
schon was Besonderes sein, eben ein Genussmoment zum
entspannen….genau, eine Pfeife mit holländischem Tabak. Mein Mann
schaute mich entsetzt an und verdrehte die Augen. Tja, mein lieber
Schatz, du wolltest es ja so….!
Ich
ging in eines der damaligen Fachgeschäfte für Raucherwaren und
Tabak. Ich wurde ein kleines Vermögen los. Aber freudestrahlend
präsentierte ich Zuhause meine Errungenschaft: eine grüne
Damenpfeife, Holländischer Tabak, derjenige, der so fein nach
Caramel duftet, einen Tabak – Stopfer, extra lange Zündhölzer,
ein Büchlein mit einer Anleitung, ein schöner Aschenbecher und für
das Ganze ein Rauchertäschchen. So….nun musste ich mich belesen,
wie das geht, weil ich ja die Pfeife einrauchen musste. Das war ein
Verzweiflungsakt !!! Diese Scheisspfeife wurde immer heisser und
heisser….Ich verbrannte mir fast die Hände, gleichzeitig erlosch aber der Tabak immer wieder. Ich holte in der Küche meine feuerfesten Handschuhe, übte und übte.... dann las ich wieder das Büchlein in aller Ruhe durch. Und übte und übte....
Mein Mann frohlockte innerlich und ich fluchte innerlich.
Dann hatte ich plötzlich den rettenden Blitzgedanken. In dem Zunfthaus wo wir mit unserer Wohnung und dem Geschäft eingemietet waren, war ja einer der Herren ein Pfeifenraucher. Gedacht, getan. Ich ging eine Etage tiefer und beantragte bei der Sekretärin einen Termin beim netten Herrn Pfeifenraucher.
Ein paar Tage später hatte ich meine erste Pfeifen-Rauchen-Lektion.
Wie diese Story weitergeht, könnt ihr morgen erfahren, wenn ihr mögt. Ich sage tschüss, euer verrücktes Huhn .....die Mis
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