Freitag, 28. Februar 2025

Ehemaliger sowjetischer Flugplatz Sperenberg in Brandenburg.

Auf den Spuren der Vergangenheit: Meine Erkundung des Flugplatzes Sperenberg. ✎

Es gibt Orte, die Geschichten erzählen. Orte, die voller Vergangenheit stecken und uns in eine andere Zeit zurückversetzen. Einer dieser Orte ist der ehemalige Flugplatz Sperenberg. Einst ein bedeutender Stützpunkt der Sowjetarmee, heute ein verlassener "Lost Place", der von der Natur zurückerobert wird. In diesem Blogbeitrag nehme ich euch mit auf meine ganz persönliche, wenn auch nicht ganz legale, Erkundung dieses geschichtsträchtigen Geländes.

# Der Flugplatz Sperenberg: Ein Stück Geschichte

Der Flugplatz Sperenberg wurde 1960 auf dem Gelände der ehemaligen Heeresversuchsanstalt Kummersdorf errichtet. Mit seinen 2600 Meter langen Start- und Landebahnen war er nicht nur ein Flughafen, sondern entwickelte sich schnell zu einer eigenen kleinen sowjetischen Stadt. Schulen, Geschäfte, eine Großbäckerei, ein Kino – all das gehörte zum Alltag der hier stationierten Soldaten und ihrer Familien.

Doch Sperenberg war mehr als nur ein Ort des Lebens. Es war auch ein Ort des Abschieds. Im August 1994 spielte der Flugplatz eine zentrale Rolle beim endgültigen Abzug der Sowjetarmee aus Deutschland. Güter, Fahrzeuge und persönliche Gegenstände wurden ausgeflogen, wobei nicht immer alles ganz legal verlief. So erzählt man sich, dass einige PKWs auf fragwürdige Weise das Land verließen.

# Verlassen, aber nicht vergessen

Mit dem Abzug der Sowjettruppen endete die aktive Nutzung des Flugplatzes. Zurück blieben verlassene Gebäude, leere Straßen und eine unheimliche Stille. Die Natur begann, sich das Gelände zurückzuerobern. Heute ist Sperenberg eine riesige Geisterstadt – ein faszinierender Ort für jeden, der sich für Geschichte und "Lost Places" interessiert. 

# Meine Erkundung mit "Pegasus"

Die Neugier ließ mir keine Ruhe. Mit meinem treuen Fahrrad vom Typ "PEGASUS" machte ich mich im Februar 2016 auf den Weg, um das Gelände zu erkunden. Zugegeben, mein Vorhaben war nicht ganz legal, denn normalerweise wird der Flugplatz von einem Wachschutz überwacht. Doch an diesem Tag hatte ich Glück – oder vielleicht war es einfach Schicksal – und konnte unbemerkt bleiben.

Die Start- und Landebahn erstreckt sich wie eine endlose Asphaltwüste vor einem. Mit "Pegasus" fuhr ich sie hoch und runter, spürte den Wind im Gesicht und stellte mir vor, wie hier einst sowjetische Flugzeuge landeten und starteten. Es war ein seltsames Gefühl – eine Mischung aus Ehrfurcht vor der Geschichte und Abenteuerlust.

# Ein Ort voller Geschichten

Während meiner Erkundung entdeckte ich verfallene Gebäude, in denen die Natur bereits Einzug gehalten hatte. Moose und Gräser wuchsen durch Risse im Beton, Bäume sprossen dort, wo einst Soldaten patrouillierten. Jeder Winkel des Geländes schien eine Geschichte zu erzählen – von den Menschen, die hier lebten, und von der Zeit, die seitdem vergangen ist.

Eine kleine Anekdote zum Schluss: Zu Zeiten der Sowjetarmee soll es üblich gewesen sein, dass Eindringlinge auf dem Gelände eine Nacht lang Kartoffeln schälen mussten, bevor sie der DDR-Polizei übergeben wurden. Zum Glück blieb mir dieses Schicksal erspart!

# Fazit: Ein Ort zum Nachdenken

Der Flugplatz Sperenberg ist mehr als nur ein verlassener Ort. Er ist ein Denkmal für eine vergangene Epoche, ein Mahnmal für die Geschichte und ein Symbol für den Wandel der Zeit. Meine Erkundung hat mir gezeigt, wie vergänglich menschliche Spuren sind und wie mächtig die Natur ist.

Wenn ihr euch ebenfalls für Geschichte interessiert und einen Hauch von Abenteuer sucht, kann ich euch nur empfehlen, solche Orte zu besuchen – natürlich immer mit Respekt vor ihrer Vergangenheit und den geltenden Regeln. Denn manchmal erzählen uns die stillsten Orte die lautesten Geschichten. 🚲 ✈ 🔗 🖉 


















                                  Youtube - Flugplatz Sperenberg

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